Best Paper Awards für Ulmer Hochschulwissenschaftler
Das Zentrum für angewandte Forschung an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (ZAFH) Spantec-light war bei der Präsentation seiner Forschungsarbeiten im slowakischen Novy Smokovec auf der „International Conference of Manufacturing, Engineering und Materials 2016“ (ICMEM) erfolgreich.
Die Tagungsveranstaltung im Herzen der Tatra wird jährlich von der
Fakultät für Fertigungstechnologien TUKE in Presov, dem Institut für Geonik
des CAS in Ostrava, der Fakultät für Maschinenbau der Technischen
Universität Opole und dem TEAM International Society organisiert. Die
Veranstalter haben es sich zum Ziel gemacht, einen Austausch zwischen Forschung
und Praxis im Bereich neuer Technologien und Materialien zu ermöglichen.
Das ZAFH Spantec Light der Hochschulen Aalen, Ulm und Mannheim erforscht die
Grundlagen und Einflüsse der Bearbeitung innovativer Leichtbauwerkstoffe.
Dabei beschäftigen sich die Wissenschaftler schwerpunktmäßig mit der
Wechselwirkung zwischen den Leichtbaumaterialien – zunächst von
kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen (CFK) – und den Auswirkungen ihrer
mechanischen Bearbeitung auf ihre Eigenschaften. Die Projektleitung an der
Hochschule Ulm hat Herr Prof. Michael Kaufeld inne. Bei der ICMEM war das ZAFH
mit vier eingereichten Veröffentlichungen vertreten, von denen gleich zwei mit
einem „Best Paper – Gold Award“ ausgezeichnet wurden. Fabian Lissek von
der Hochschule Ulm erhielt den Preis im Bereich Waterjet Machining für seine
Veröffentlichung zum „Abrasiven Wasserstrahlschneiden von CFK und der
Online-Überwachung dieses Bearbeitungsprozesses mittels
Körperschallanalyse“. Des Weiteren referierte er über neue Möglichkeiten,
Delaminationen bei der Bohrbearbeitung von CFK über die konventionellen
Quantifizierungsmethoden hinaus in Bezug auf Form und Orientierung zu
beschreiben.
Andreas Häger von der Hochschule Aalen erhielt den Best Paper Award in Gold
über neue Ansätze zur zerstörungsfreien Prüfung von Delamination beim
Bohren von CFK im Bereich Conventional Machining. Darüber hinaus stellte
ZAFH-Kollege Henrik Buse von der Hochschule Mannheim in seinem Fachvortrag die
Entwicklung und Analyse eines simulierten tribologischen Systems vor, welches
beim Bearbeiten von kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen (CFK) mit
Hartmetallwerkzeugen vorliegt.
Dieses Jahr trafen über 100 Teilnehmer aus 20 Ländern zum Austausch ihrer
Erfahrungen und Ergebnisse aus Industrie und Forschung zusammen. In rund 70
Vorträgen gaben die Referenten interessante Einblicke in ihre Arbeiten. Die in
den Vorträgen zusammengefassten Peer-Reviewed Papers werden im Online-Journal
Procedia Engineering veröffentlicht, während auf der Konferenz die besten
Veröffentlichungen in vier Kategorien prämiert werden. Im Rahmen der
Konferenz wurden unter Anderem verschiedene thematische Aspekte der
traditionellen und neuen Fertigungstechnologien aufgegriffen und hinsichtlich
der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in der industriellen Fertigung
thematisiert. Ein großer Technologiebereich war das Wasserstrahlschneiden
unter verschiedenen Randbedingungen. Diskutiert wurden die Einflüsse
unterschiedlicher Parameter auf das Bearbeitungsergebnis und neue Methoden,
diese Einflüsse zu analysieren. Ein weiterer Schwerpunkt des
wissenschaftlichen Austausches waren die Materialwissenschaften, wobei
mechanische Eigenschaften, Beständigkeit und Simulation des Verhaltens von so
genannten „Advanced Materials“ – neue, nicht-klassische Materialien, die
noch über ein hohes Entwicklungspotential verfügen – im Fokus standen.
Ergänzend hierzu standen vielversprechende Zukunftstechnologien auf dem
Programm, wie beispielsweise die additive Fertigung und die
Ultraschallbearbeitung.
Kurzinformation zu den ZAFH:
Die Zentren für angewandte Forschung an Hochschulen für angewandte
Wissenschaften
(ZAFH) des Landes Baden-Württembergs sind hochschulübergreifende
Forschungsverbünde, zu denen sich mehrere Hochschulen für angewandte
Wissenschaften (HAWs) und Universitäten sowie außeruniversitäre
Forschungseinrichtungen zusammenschließen. Eine HAW übernimmt jeweils die
Koordination: Dabei stehen bei der anwendungsbezogenen Forschung und
Entwicklung Kernthemen bei Zukunfts- und Schlüsseltechnologien im Fokus. ZAFHs
leisten einen wichtigen Beitrag zum Technologietransfer. Indem sie innovative
Produkte in wissensintensiven Bereichen hervorbringen, sind sie Impulsgeber
für Wirtschaftsunternehmen, die von der Anwendung der Forschungsergebnisse
profitieren und so ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern können.
THU - Technische Hochschule Ulm
Zentrum für angewandte Forschung im Leichtbau auf internationaler Konferenz ausgezeichnet
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